Alles für das Feuer

Alle für das Feuer

Alles für das Feuer – eine moderne Neuinterpretation des klassischen Liebesdrama „Tristan und Isolde“ vom Kultautor der holländischen Jugendtheaterszene, Roel Adam

 

Inhalt:

König Marc steht eine rosige Zukunft bevor: Mit der Heirat von Königin Isolde, die gegen ihren Willen beschlossen wurde, kann er deren Königreich übernehmen und so sein Machtimperium vergrößern. Doch Isolde kämpft verzweifelt gegen ihre Zwangsverheiratung. Nach außen gibt sie sich zwar unnahbar und kalt, doch hinter der Maske einer unnahbaren Kriegerin verbirgt sie eine tiefe Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung, für die sie bereit ist zu sterben.

Tristan, König Marcs bester Ritter und zugleich sein bester Freund, ist ein junger Mann mit hohen Idealen, dem die Freundschaft mehr bedeutet als die Privilegien des höfischen Lebens. Er spielt mit dem Gedanken, sich von Marc zu trennen, denn dieser, beherrscht von seinen machtpolitischen Interessen, ist ihm fremd geworden.

Die Inszenierung:

Die Inszenierung kreist um die Themen ‚Mehr Schein als Sein‘ und ‚Fremd- oder Selbstbestimmung?‘. In einer von Lügen und Intrigen geprägten Welt des Schönen Scheins werden mit Tristan und Isolde zwei Menschen gezeigt, die auf der Suche nach Wahrhaftigkeit ihren eigenen Weg gehen. Es ist wichtig- so die Kernaussage der Inszenierung- den Mut zu haben zu sich selbst zu stehen und für seine Ideale und Überzeugungen zu kämpfen, auch wenn man dabei mit den Konventionen seines gesellschaftlichen Umfelds in Konflikt gerät.

Zum Stil der Inszenierung:

Die surreal-komödiantische Umsetzung von Alles für das Feuer wird vom Ensemble Voila u.a. mittels asiatischer Kampfkunst, chorischem Theater und filmischen Projektionen präsentiert.

Asiatische Kampfkunst (Kendo): Das Wort Kendo ist japanischen Ursprungs und bedeutet Weg des Schwertes. Weg hieß ursprünglich einfach Lebensweg. Dem Wert des Schwertes zu folgen, bedeutete damals, sein täglich Brot durch die Handhabung des Schwertes zu erwerben, also der Kriegerkaste anzugehören. Die Inszenierung verwendet für die Kampfszenen Stilelemente des Stockkampfes, die den Kampftechniken des Kendo entlehnt sind.

Chorisches Theater: Hier werden Texte, Emotionen und bestimmte Bewegungsabläufe als Gruppe vorgetragen. Texte/Aktionen können z.B. gemeinsam/synchron oder auch gegeneinander gesprochen/dargestellt werden. Worte/Laute/ Sätze und Handlungen werden durch die immer wieder kehrenden Abfolgen besonders ausdrucksstark, verstärken das Anliegen der jeweiligen Gruppe.

Surrealismus: Das Wort „Surrealismus“ bedeutet wörtlich „über dem Realismus“. Etwas, das als surreal bezeichnet wird, wirkt traumhaft im Sinne von unwirklich. Die vom französischen Schriftsteller Andre Breton seit 1921 in Paris geführte surrealistische Bewegung suchte die eigene Wirklichkeit des Menschen im Unbewußten und verwertete Rausch- und Traumerlebnisse als Quelle der künstlerischen Eingebung.

Der Tristan und Isolde-Stoff geht zurück auf das Epos „Tristan und Isolde“,  von Gottfried von Strassburg aus dem 12. Jhd. : Als Brautwerber führt Tristan seinem Onkel König Marke die irische Prinzessin Isolde zu, doch noch vor der Hochzeit verfallen Tristan und Isolde einer Liebe, die schließlich zu ihrem Tod führt. Gottfrieds klassisches Epos erzählt von dem Minnetrank, der sie aneinanderschmiedet, von der Eifersucht des Königs, von der Qual der Liebenden, den kurzen Momenten des Glücks und der endgültigen Trennung der Beiden.

Eine artes-Produktion