Gesellschaftlicher Stellenwert


//  Die Beschäftigung mit dem Thema ‚Identitätssuche‘, mit der Frage: ‚Wer bin ich eigentlich?‘ speziell in Bezug zu digitalen sozialen Netzwerken ist aktueller den je im Zeitalter der  durch die Neuen Medien vorangetriebenen Beschleunigung, der ständigen Veränderung von Moden, Werten, Lebensentwürfen etc. …

// Mancher Jugendliche und Erwachsene hat heutzutage immer weniger Frei-Zeit- Räume für die Selbstauseinandersetzung, den Blick nach ‚innen‘. Forciert insbesondere durch die Neuen Medien ist er stark nach außen orientiert. Andererseits: Was ist mit denen, die viel Zeit und Freiräume haben, aber ohne ( berufliche) Perspektive dastehen…? //

// Die niederländische Portraitfotographin Rineke Dijkstra hat in Interviews mit Jugendlichen, die sie zwischen 2005 und 2010 führte, herausgefunden, daß Jugendliche zwei Gesichter entwickelt hätten, ein privates, dem man ansieht, wie sich wirklich fühlen und ein öffentliches, das sie in You Tube und Facebook perfektionieren. Dabei scheint das öffentliche Gesicht an Bedeutung zu gewinnen, als ob es überlebenswichtig wäre. //

//  Der niederländische Medienforscher Geert Lovink spricht gar von einer Identitätskrise, davon, daß der wachsende Druck ‚man selbst zu sein“ zu sein zunehmend mit dem sozialen Konformismus in Konflikt gerät. Wenn z.B. jemand nicht genügend ‚Freunde‘ hat, kann es sein, daß er in der Kommunity schlecht dasteht oder sich dies zumindest einbildet

Lovink fragt, was das ‚Selbst‘ eigentlich noch sei in einer Gesellschaft, in der Millionen nach Einzigartigkeit streben,- und die sozialen Netzwerke bieten hierfür die ideale Selbstdarstellungs-Plattform- doch letzlich von sich sehr ähnlichen, (konsum) orientierten Wünschen gesteuert würden…//